Die Turn-WM wird leider ohne mich stattfinden. Nach der zweiten WM-Qualifikation hat mir Bundestrainer Valeri Belenki mitgeteilt, dass ich nicht zu den sechs Turnern gehöre, die er nach Antwerpen mitnimmt.
Der Wettkampf in Heidelberg lief eigentlich gut, ich hatte nur am ersten Gerät, dem Reck, einen kleinen Patzer. Dieses eigentlich leichte Element turne ich seit zehn Jahren fehlerfrei und es war einfach nur Pech, dass ich diesmal an der Stange hängen geblieben bin. Der Fehler war aber auch ein Wachrüttler für den weiteren Wettkampf. Boden, Sprung und Pferd liefen dann richtig gut, Ringe und Barren habe ich solide geturnt und mit dem fünften Platz am Ende in der Gesamtwertung kann ich eigentlich zufrieden sein.
Dass ich nicht nominiert wurde, lag nicht an dem Fehler am Reck. Vielmehr hat sich der Bundestrainer für Nick Klessing als sechsten Mann entschieden, weil er dem Team an den Ringen mehr helfen kann als ich. Da die Ringe im deutschen Team allgemein nicht das stärkste Gerät sind und unser bester Turner an den Ringen, Andy Toba, angeschlagen ist, hat sich Valeri für Nick als Backup entschieden. Dazu muss man wissen, dass das DTB-Team bei der WM unter die ersten 12 kommen muss, um sich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren.
Die Entscheidung ist für mich nachvollziehbar, aber auch sehr bitter, denn ich hatte mir schon Hoffnungen gemacht, nachdem ich auch 2022 bereits als Ersatzturner bei der WM dabei war. Für mich gilt es nun, den Rückschlag schnell wegzustecken und weiter hart zu arbeiten, damit ich mich noch weiter verbessere.
Foto: Thomas Kircher
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