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Laura Raquel Müller

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Mein persönlicher Olympia-Rückblick

Paris war absolut überwältigend. Wir sind erst am 3. August vom Trainingslager in Kienbaum nach Paris geflogen, und schon unser Empfang im Olympischen Dorf mit den vielen Menschen und der Musik hat mich fast umgehauen. Die Appartements waren nach Disziplinen aufgeteilt und wir hatten zwei Einzel- und ein Doppelzimmer. Letzteres habe ich mir mit Mikaelle Assani geteilt. Die Betten waren tatsächlich nicht wirklich sportlerfreundlich…

Dafür war es immer spannend, wen man als nächstes treffen würde. Neben der französischen Basketball-Nationalmannschaft sind wir unter anderem auch Simone Biles über den Weg gelaufen und waren erstaunt, dass sie in Wirklichkeit tatsächlich noch kleiner ist, als man sie sich vom Fernsehen her vorstellt. In der Mensa konnte man sich verlaufen. Es gab dort verschiedene Bereiche mit Spezialitäten aus vielen teilnehmenden Ländern. Nur für mich mit Laktose-Intoleranz gab es leider kaum etwas. Auch war die Auswahl für Vegetarier und Veganer nicht wirklich groß.

Die Eindrücke beim Wettkampf haben mich dann fast erschlagen. Wenn ich an den Einmarsch ins Stade de France denke und mir wieder vor Augen führe, wie 80.000 Menschen meinen Namen gerufen haben, bekomme ich gleich wieder eine Gänsehaut. Ich habe auch zum ersten Mal mit den Amerikanerinnen und Jamaikanerinnen einen Wettkampf bestritten. Mitten in meiner Konzentrationsphase bin ich zu Tode erschrocken, als eine von ihnen neben mir plötzlich laut losgebrüllt hat, um sich selbst zu pushen. Auf diese ganzen Eindrücke war nicht nicht vorbereitet und meine drei Versuche waren zu wenig, um in den Wettkampf reinzufinden.

Krass war, wie Mikaelle und ich trotz unseres Ausscheidens im Dorf und der Fanzone gefeiert wurden. Da war die Traurigkeit über unser Abschneiden schnell verflogen. Ich habe das Ergebnis inzwischen für mich so eingeordnet, dass es mega ist, dass ich überhaupt dort sein durfte. Das schafft nur ein kleiner Bruchteil aller Weitspringerinnen weltweit und der Weg nach Paris war weitaus schwieriger und länger als der Wettkampf selbst. Ich hatte nicht erwartet, dass ich dieses ultimative Ziel schon in so jungen Jahren erreichen würde. Das war eine mega Erfahrung im Hinblick auf 2028.

Foto: Laura Raquel Müller (2. von rechts) bei der Abschlussfeier mit (von links), Christina Honsel, Mikaelle Assani, Alexandra Burghardt und Majtie Kolberg.

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