Christine Weber
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Mein Verletzungspech nimmt kein Ende! Seit Mitte Dezember konnte ich nur an wenigen Trainingseinheiten teilnehmen. Dabei waren die vergangenen Wochen die wichtigsten auf dem Weg zur Qualifikation zu den Europa- und Weltmeisterschaften der U20.
Und gleich vorweg: Ich habe es geschafft. Zum vierten Mal in Folge bin ich Teil des Deutschen Nachwuchsteams.
Doch der Weg dahin war dieses Mal schwerer denn je. Nach einem guten Ergebnis beim Weltcup in Dormagen kurz vor Weihnachten musste ich wegen einer Grippe länger pausieren. Auch beim Auftakt-Lehrgang Anfang Januar konnte ich an nur einer Einheit teilnehmen und verbrachte den Rest der Zeit auf dem Zimmer. Dementsprechend unfit bin ich am Drei-Königs-Wochenende nach Budapest zum nächsten Weltcup angereist. Mein körperlicher Zustand hat sich dort leider auch im Ergebnis widergespiegelt.
Es kam jetzt also auf die letzten beiden Quali-Turniere in der Saison an. Erst ging es ins spanische Segovia. Immer noch weit entfernt von meiner eigentlichen Leistungsfähigkeit konnte ich dort noch nicht an meine guten Ergebnisse anknüpfen. Trotzdem fragte mich ein französischer Verein, ob ich ihn bei der nationalen Meisterschaft am Wochenende darauf unterstützen kann. Natürlich sagte ich ja und so ging es ein weiteres Wochenende an den Flughafen. In Frankreich kämpften wir uns auf Platz sieben. Nicht perfekt, aber die Konkurrenz bei unseren Nachbarn ist extrem stark.
Zurück in der Heimat hatte ich gerade drei Tage bis zum entscheidenden Wettkampf in Plovdiv (Bulgarien). Endlich fühlte ich mich auch körperlich wieder fitter. Nach einem anstrengenden Wettkampf erreichte ich mit Platz 27 das beste deutsche Ergebnis. Das genügt zwar nicht meinen Ansprüchen, ich bin aber trotzdem froh, dass ich zumindest wieder ein bisschen Leistung zeigen konnte.
Die Quali war damit geschafft. Allerdings stand uns noch der Mannschaftsweltcup im Anschluss an das Einzel bevor. Hier zeigte ich eine stabile Leistung und kämpfte mit den anderen deutschen Fechterinnen um eine gute Platzierung. In meinem allerletzten Einsatz passierte es dann: Meine rumänische Gegnerin sprang ab, ich machte einen Ausfall. Ihre Glocke traf mich mit voller Wucht am Kopf. Kurz ausgeknockt blieb ich erst einmal ein paar Sekunden auf dem Boden. Völlig neben der Spur erzielte ich noch die beiden entscheidenden Treffer – und dann war Schluss. Die nächsten Stunden ging es mir hundeelend. Der Flug zurück wurde zur Qual. Alle Symptome einer Gehirnerschütterung kamen im Flugzeug geballt zusammen. Die Folge: Eine Nacht im Krankenhaus, Infusionen usw.
Jetzt bleiben mir noch zwei Wochen Vorbereitung für die EM in Talinn (EST). Ich hoffe dieses Mal ohne böse Überraschung.
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