Jonas Hügen

Du bist zu alt, lass‘ es bleiben haben sie mir damals gesagt. Mein Weg zur aktiven Leichtathletik begann wohl etwas anders als üblich. Ich treibe nicht seit Kindesalter Leichtathletik und konnte mir so im Goldenen Lernalter alle nötigen Koordinativen Fertigkeiten aneignen. Dennoch war ich nicht untätig. 10 Jahre lang betrieb ich Westernreiten, doch nach dem Abi schlich sich eine Tierhaarallergie bei mir ein. Nunja, das war wohl ein ungünstiger Zeitpunkt, um die Sportart zu wechseln, denn nach dem Abi hatte ich erst einmal andere Sachen im Kopf.

Ich war und bin allgemein sehr stark ehrenamtlich in der Jugendarbeit engagiert, da lag es nahe, dass ich auch irgendwann mal auf eine ehrenamtliche Tätigkeit in einem Sportverein stoßen würde. Eine Freundin überredete mich, dass wir einmal zum Leichtathletik Training im Dorfverein gucken könnten. Die Tätigkeit als Trainer gefiel mir so gut, dass ich direkt 2016 meine C-Trainer Ausbildung absolvierte und die Abteilungsleitung Leichtathletik des TSV Hemhofen übernahm.

Mit der Zeit überredeten mich die Kinder nach langer Mühe, dass ich doch auch einmal auf einem Wettkampf mit ihnen starte. 100m in 11.22s, da wurde mir bewusst, ich sollte vielleicht mehr Zeit in den Sport für mich selbst investieren, auch wenn alle gesagt haben, du bist zu alt, lass‘ es bleiben.

Die Freude am sprinten und der Wille zu zeigen, dass man auch mit 24 Jahren noch in die Leichtathletik einsteigen kann, trieben mich an. 2020, ein Jahr später, dann meine ersten Deutschen Meisterschaften.

2022 folgte dann der 4. Platz bei den Deutschen über 200m und die Ausbildung zum B-Trainer Leistungssport Sprint. Ich hoffe, ich kann weiterhin jedes Jahr etwas schneller Laufen und auch viele Kinder und Jugendliche, gerade auch durch meine noch aktive Karriere, für unseren Sport, die Leichtathletik begeistern.

Fotos: Theo Kiefner