Johanna Schikora

Mein Name ist Johanna Schikora, ich bin 21 Jahre alt und Flossenschwimmerin. Flossenschwimmen ist die schnellste Fortbewegungsart im Wasser mit eigener Muskelkraft. Wir erreichen dabei eine Geschwindigkeit von bis zu 15 km/h.

Bei den World Games 2022, dem nichtolympischen Pendant zu den Olympischen Spielen, holte ich Gold über 400 m. Dafür erhielt ich im September letzten Jahres das Silberne Lorbeerblatt, die höchste sportliche Auszeichnung Deutschlands, vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Des Weiteren bin ich dreifache Weltmeisterin, dreifache Europameisterin und zweifache Europarekord- und Jugendweltrekordhalterin über 800 m und 1500 m und vierfache Deutsche Rekordhalterin über 200 m-1500 m.

Bei den diesjährigen Europameisterschaften in Ungarn konnte ich über alle meine Einzelstrecken (400 m, 800 m, 1500 m) Gold holen! Außerdem erzielten wir mit der 4x100 m- und der 4x200 m-Staffel jeweils Silber mit Deutschem Rekord.

Nach meinem mit 1,0 absolvierten Abitur 2019 nahm ich einen Platz in der Sportfördergruppe der Bundeswehr an. Dies gibt mir seitdem die Möglichkeit, meinen Sport auf diesem hohen Niveau auszuführen. Zudem studiere ich Psychologie an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Ich bin Aktivensprecherin in unserem Verband (VDST – Verband Deutscher Sporttaucher e. V.) und bin stets sehr interessiert daran, unsere Sportart bekannter zu machen und so mit meinen Leistungen Gutes für andere zu tun. Dafür nehme ich an allen möglichen Veranstaltungen und Events teil und habe damit bereits einiges erreicht. So wurden wir dieses Jahr in die Deutsche Sporthilfe aufgenommen. Damit bin ich die erste Flossenschwimmerin, die Unterstützung von der Deutschen Sporthilfe erhält. Außerdem war ich die erste Athletin aus einer nichtolympischen Sportart, die bei Wahlen wie beispielsweise der „Berliner NachwuchssportlerIn des Jahres/Monats“ nominiert war. Mit vier Siegen bei den Monatswahlen war ich die erfolgreichste Athletin – sowohl olympisch als auch nichtolympisch – jemals und habe die Türen für andere aus nichtolympischen Sportarten geöffnet. Auch möchte ich die Gesellschaft auf den Sport aufmerksam machen und so ein breiteres Publikum schaffen. Damit möchte ich bessere Strukturen im nichtolympischen Sport schaffen, was sich positiv auf die Unterstützung und damit die Arbeit von TrainerInnen, Möglichkeiten von Vereinen und letztendlich auf die Leistung der SportlerInnen auswirken kann.

Profilfoto: Fotostudio Wöhner